Das ist die perfekte grüne Welle
Das Auto der Zukunft wird intelligenter. Dabei sollen ihm auch Ampeln helfen, die ihm vollautomatisch wichtige und nützliche Informationen bereitstellen. Was möglich ist, zeigt ein Forschungsprojekt.
Die Ampel könnte künftig zum zentralen Kommunikationsknoten im vernetzten Straßenverkehr werden. An einem entsprechenden Konzept arbeitet aktuell unter anderem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Rahmen des Forschungsprojekts UR:BAN, an dem 31 Unternehmen und Institutionen aus Industrie und Wissenschaft teilnehmen und neue Verkehrstechnologien für Städte entwickeln.
Künftig sollen Autos untereinander und mit der Infrastruktur am Straßenrand kommunizieren können, um die Verkehrssicherheit und den Verkehrsfluss zu verbessern. Ampeln etwa sollen dann die Dauer der aktuellen Grün- oder Rotphase per Funk an Fahrzeuge versenden können.
“Mithilfe dieser Information kann das Auto dann seine Geschwindigkeit anpassen und unnötige abrupte Halts vermeiden”, sagt Karsten Lemmer vom DLR. “Eine solche Fahrweise ist energiesparend und reduziert zugleich den Schadstoffausstoß in Städten.”
Kontrollleuchten
Was bedeutet die Kaffeetasse im Cockpit?
Die Lichtzeichen haben aber noch deutlich mehr Potenzial. So sollen sie andere Verkehrsteilnehmer automatisch warnen, wenn im Kreuzungsbereich ein Unfall passiert oder eine der Fahrspuren blockiert ist.
Ampelstopp schon Meter vor Haltelinie
Die notwendigen Informationen erhält sie dabei von intelligenten Leitkegeln, die Polizei oder Kommune aufstellen. Diese müssen dann nicht jedes einzelne Fahrzeug anfunken, sondern nutzen die Ampel als Multiplikator.
Zur Verbesserung des Verkehrsflusses testen die Experten zudem eine neuartige Haltestrategie vor der roten Ampel. Fahrzeuge stoppen dabei nicht erst an der bekannten Haltelinie, sondern schon einige Meter vorher.
Bereits kurz bevor die Anlage auf Grün schaltet, gibt sie dem Fahrzeug das Signal zum Anfahren, sodass dieses schon fährt, wenn das Lichtzeichen wechselt. So soll die Anzahl der passierenden Fahrzeuge pro Grünphase erhöht werden.
Das Forschungsprojekt UR:BAN läuft seit 2012 und soll 2016 abgeschlossen sein. Das Budget des Projekts beträgt 80 Millionen Euro, die Hälfte davon trägt das Bundeswirtschaftsministerium.